Ist emotionales Essen ein Problem?

In Zusammenhang mit emotionalem Essen sollte man auch vorsichtig sein, nicht von einem Extrem ins nächste zu verfallen und wieder ein Schwarz Weiß Denken zu entwickeln.

WARUM?

Das Dogma “emotionales Essen = darf ich nicht” kann wieder zu einem schlechtem Gewissen führen.

Emotionales Essen = schlecht ?
> Restriktion
> Druck

Unter dem Strich findet wieder ein Be- und Verurteilung auf Basis irgendwelcher Normen statt, die darüber urteilen, ob man etwas richtig oder falsch macht.

Genau dies ist aber ein restriktives Denkmuster, das oftmals zu Druck führt, der sich schließlich wieder entlädt.

WIE KANN MAN EMOTIONALES ESSEN SINNVOLLER INTERPRETIEREN?

Emotionales (!) Essen ist eine Art KURZFRISTIGER Coping Mechanismus, der jedoch LANGFRISTIG nicht effektiv ist. Es ist eine Art Selbstfürsorge für ein akutes Problem oder Bedürfnis, für das man bisher keine bessere Lösungsstrategie gelernt hat.

Die Verurteilung “Emotionales Essen = negativ” entsteht erst, durch die Angst vor dem Zunehmen. Bei anderen Coping-Mechanismen wie Training zum Stressabbau, findet diese Negativwertung schließlich auch nicht statt.

Zum Selbsttest dient folgende Frage:

“Würde ich mir jetzt auch so einen Kopf machen, wenn Essen keine Kalorien hätte und ich essen könnte, was ich wollte, ohne zuzunehmen?”


Auch Menschen ohne Fitnesslaifstail essen gelegentlich aus emotionalen Gründen, nur machen diese sich eben keinen Kopf darum. Wir sind letztendlich Menschen und unser Gehirn ist ist auch so wunderbar konstruiert, dass es einfach anfällig dafür ist.

Good luck für jeden, der versuchen will, dies für den Rest seines Lebens zu bekämpfen. Wir leben in einer Welt, in der wir ohne Anstrengung schnell an viele verlockende Kalorienbomben kommen. Ganz abgesehen davon, dass wir ständig medial und im Alltag mit Essen getriggert werden.

Effektiver ist das angemessene Einordnen des emotionalen Essens.

Statt sich zu verurteilen, ist es hilfreicher, zu verstehen, WARUM man gerade emotional gegessen hat:

  • das Bedürfnis dahinter verstehen,
  • das Muster erkennen (Frequenz, Ausmaß, Trigger),
  • sich fragen, was einem das sagen soll!

Emotionales Essen muss nicht zwingend etwas Schlechtes sein. Es ist vielmehr ein Wegweiser für missachtete Gefühle & Bedürfnisse.

OB ES EIN PROBLEM IST, ENTSCHEIDET DAS MUSTER!!!

“Forgive yourself for not knowing better until you knew better”